MEGa als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

Ehrung in Corona-Zeiten: Andreas Weber (links) gratulierte Jutta Wendland-Park (Mitte) und Roland Meyer zur UN-Dekade-Auszeichnung
Ehrung in Corona-Zeiten: Andreas Weber (links) gratulierte Jutta Wendland-Park (Mitte) und Roland Meyer zur UN-Dekade-Auszeichnung

Im Mai sollte im NABU-Mitmach- und Erlebnisgarten (MEGa) auf dem Hartmannshof ein großer Stauden- und Gartentag stattfinden. Das wäre ein guter Rahmen für die Übergabe einer weiteren Auszeichnung für diesen besonderen Ort gewesen: Der NABU Rotenburg erhält das Qualitätssiegel „ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt 2020“ im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“. Nun fällt der Gartentag wegen Corona zwar aus. „Aber die Ehrung soll trotzdem stattfinden“, sagt Rotenburgs Bürgermeister Andreas Weber.

 

Weber hat sich auf dem Gelände des MEGa mit Roland Meyer, dem Vorsitzenden des NABU Rotenburg, und Jutta Wendland-Park, Geschäftsführerin der Rotenburger Werke, getroffen, um die von Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze und von Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, unterzeichnete Urkunde sowie Banner und Plakette offiziell zu überreichen. „Mit Ihrem Engagement zum Thema „Soziale Natur – Natur für alle“ haben Sie die Jury sehr beeindruckt“, zitiert er aus dem Schreiben aus der UN-Dekade-Geschäftsstelle in Hürth. „Ich freue mich sehr, dass wir so ein besonderes Fleckchen Erde in Rotenburg haben“, sagt Bürgermeister Weber.

 

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Hintergrund ist der kontinuierliche Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde. Die Dekade soll die Bedeutung der Biodiversität für das Leben bewusst machen und Handeln anstoßen. In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt Projekte ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Ziel ist es, gute Beispiele öffentlich bekannt zu machen und zu eigenen Projekten anzuregen.

 

„Der MEGa passt gut in das Anliegen der Vereinten Nationen“, sagt der NABU-Vorsitzende Meyer. Zum Konzept gehört es, dass Besucherinnen und Besucher auf kleinem Raum einen Eindruck von der großen Vielfalt der Natur erhalten und erleben können. Dafür hat der NABU dort zahlreiche Lebensräume im Kleinen geschaffen – etwa ein Kleingewässer, eine Streuobstwiese, ein Hochmoor-Beet, eine Heidefläche und viele Vogelschutz-Hecken. Dazu kommen Staudenbeete, ein Gewächshaus und zehn Hochbeete mit Gemüsesorten, die Kinder häufig nur noch aus der Tiefkühltruhe kennen. „2.400 Büsche aus 34 Arten haben wir hier gepflanzt“, sagt Meyer, der mit weiteren NABU-Ehrenamtlichen den Garten stetig weiterentwickelt. „Zuletzt haben wir einen Flachwasserteich geschaffen und ein Ameisenvolk angesiedelt.“ Alle Lebensräume werden auf Infotafeln erläutert, auch in Einfacher Sprache.

 

Damit ein Besuch für alle Altersstufen kurzweilig ist, findet man zahlreiche Erlebnis- und Spieleinrichtungen auf dem Gelände – etwa einen Spielnistkasten, einen Summstein, eine Windharfe oder eine Gruppenwippe, auf der man körperlich erleben kann, wie Gleichgewicht entsteht. „Das könnte man dann darauf übertragen, wie schnell durch nur ganz kleine Veränderungen auch das ökologische Gleichgewicht aus dem Ruder geraten kann“, erläutert Meyer.

 

Seit Jahren werden erlebnisorientierte Führungen für Gruppen, Schulklassen und Kindergärten gern angenommen. Und viele Besucherinnen und Besucher erkunden das Gelände auf eigene Faust. „Wann immer man hierher kommt – immer sind Menschen im Garten zu sehen“, freut sich auch Jutta Wendland-Park. Dazu trägt zusätzlich die räumliche Nähe zum Hartmannshof mit seinem Hofcafé bei. Menschen kommen zum Kaffeetrinken und schlendern anschließend durch den MEGa, oder umgekehrt. „Der Hartmannshof hat sich zu einem beliebten Naherholungsziel entwickelt“, sagt Wendland-Park.

 

Hier begegnen sich Menschen mit und ohne Behinderungen. „Berührungsängste sind hier auf beiden Seiten gefallen“, sagt Wendland-Park. Jetzt freut sie sich, dass nach den Lockerungen in Bezug auf die Corona-Pandemie der MEGa nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wieder geöffnet ist. „Wir vertrauen darauf, dass die Menschen genügend Abstand zueinander halten. Aber das Gelände ist ja groß.“ Das Hofcafé begrüßt voraussichtlich ab September wieder Gäste.

 

Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa

Biologische Vielfalt erleben mit Spaß und Spiel

Biologische Vielfalt auf kleinem Raum sehen und erleben. Dazu lädt der Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa am Hartmannshof in Rotenburg (Wümme) ein. Besucher finden zahlreiche Lebens- räume im Kleinen und Beete, Büsche und Bäume, die es lohnen, betrachtet zu werden.

Kinder sind begeistert von den Erlebnis- und Spieleinrichtungen auf dem Gelände – etwa vom Spielnistkasten oder dem Summstein. Doch auch die Erwachsenen sind eingeladen, ihre Sinne zu schärfen indem sie beispielsweise der Windharfe lauschen oder einen Wassertropfen auf seinem Weg durch ein Labyrinth verfolgen.

Schulklassen und andere Gruppen sind eingeladen, eigene Beete zu bepflanzen und zu pflegen und bei Führungen über die Vielfalt der Natur ins Staunen zu geraten.

Dieses Projekt hat der Nabu Rotenburg in Kooperation mit den Rotenburger Werken, einer diakonischen Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, realisiert. Die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung gehört zum Konzept. Direkt neben dem Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa liegt der Hartmannshof, ein ehemaliger Aussiedlerhof am Rande von Rotenburg (Wümme). Dort leben und arbeiten zwei Wohngruppen der Rotenburger Werke. Sie betreiben einen kleinen Bioland-Hof mit Legehennen, Mutterkuh-haltung, Apfelwiesen, Kartoffeln und Getreide. Und sie helfen dem NABU Rotenburg bei der Betreuung und Pflege des MEGa.

Der Garten ist ganzjährig geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

Der NABU Rotenburg und die Rotenbuger Werke wünschen viel Spaß beim Mitmachen und Erleben im MEGa!

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