Der Ameisenstaat - ein Superorganismus

Foto: Gabi Schröder, Nabu-Netz
Foto: Gabi Schröder, Nabu-Netz

Ein Ameisenstaat ist ein hoch komplexes Gebilde – eine Leistung der Natur, vor der man nur staunen kann. Der amerikanische Biologe William Morton Wheeler hat in diesem Zusammenhang den Begriff „Superorganismus“ eingeführt: Jede einzelne Ameise verfügt über alle Organe, die Insekten benötigen, um eigenständig zu überleben. Tatsächlich aber haben sich die Tiere so spezialisiert, dass sie nur in Gemeinschaft dauerhaft überleben können. Wenige Königinnen und wenige männliche Geschlechtstiere sind für die Fortpflanzung zuständig, andere pflegen die Brut, wieder andere schützen den Bau vor Feinden und wieder andere besorgen Nahrung. Das Zusammenwirken übertrifft in hohem Maße die Möglichkeiten, die einzelne Ameisen hätten.

 

Im Haushalt der Natur spielen Ameisen eine herausragende Rolle. Sie sorgen für Hygiene, lockern den Boden, verbreiten Pflanzensamen und sind Gastgeber für andere Tiere, zum Beispiel für Schmetterlingsraupen aus der Familie der Bläulinge, und dienen selbst als Nahrung etwa für den Grünspecht.

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Die Umsiedlung - eine kribblige Angelegenheit

Der NABU Rotenburg hat 2018 mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Rotenburg ein Volk Kahlrückiger Waldameisen auf den MEGa umsiedeln können. Sie waren an ihrem alten Standort nicht länger zu halten. Fachliche Hilfe erhielten der NABU von Jörg Beck vom Ameisen-Erlebnis-Zentrum Ehrhorn und dem NABU-Ameisenheger Roland Meyer.

Mehrere Personen haben Papiersäcke in den Händen und schütten sie aus.
Willkommen auf dem MEGa: Vorsichtig werden die Ameisen aus den Tüten geschüttelt